Wer bestäubt meine Apfelbäume?

Vor zwei Jahren habe ich angefangen auf dem früheren Grundstück meiner Eltern neue Apfelbäume als Spalierobst anzulegen.

Schön, das klappte schon ganz gut und die Bäumchen entwickelten sich, ich schnitt sie in Form. Sie wuchsen weiter, so wie ich es wollte und meine Vorfreude auf eigene Äpfel und eigenen Apfelsaft wuchs. Sogar eigener Apfelwein war in absehbarer Zeit realisierbar. Damit es auch eine besondere Ernte werden soll, hatte ich auf verscheidene Apfelsorten, besonders auch alte Sorten gepflanzt, die mit den Massenäpfeln aus dem Supermarkt nichts gemein haben.

Es geschah in diesem Frühjahr 2017, meine ersten Blüten waren erfroren. Es war ja Ende April noch einmal richtig kalt geworden, das passiert. Meine Bäumchen konnten nun alle Kraft in ihr Wachstum stecken, also kein Problem. Die Frage stellte sich aber trotz allem: Wer bestäubt die Bäume zukünftig, wenn die Blüten mal nicht erfrieren?

Ich stellte also beim Dorffest die Frage: Wer hat denn in der Nähe Bienen?

Ja, früher gab es noch vier alte Landwirte bzw Pensionäre, die ich selbst noch gekannt habe, die hatten noch Bienen, aber heute? Heute hat keiner mehr Bienen, zu viel Arbeit, zuviel notwendige Medikamante, das rechnet sich nicht mehr. Es stellte sich heraus, dass im Umkreis von 5 km keine Bienen mehr gehalten werden. Nur oben auf der Hocheben gibt es biologischen Obstanbau und dort gibt es Bienen gezielt für die Bestäubung. Das war eindeutig zu weit für meine Apfelbäume und die Antworten erschreckten mich.

Bienen können ohne den Imker nicht überleben? Keine Freizeit-Imker mehr. Es rechnet sich nicht, zu hohe Kosten für Chemie, Medikamante und Futter ??? Wie haben die Bienen denn früher ohne den Menschen so lange überlebt? Was ist passiert?

Ich begann mich also einzulesen in die Problematik der heutigen Bienenhaltung und der Imkerei.